Nahezu jede Dissertation weist eine Danksagung auf. Sie nimmt eine wichtige Funktion ein. Sie bietet etwa Platz, um Hinweise zu geben, die das eigentliche Thema nicht direkt betreffen. In diesem Artikel wird nicht nur erklärt, was eine Danksagung ist. Vielmehr werden auch inhaltliche Bestandteile erläutert.
Die Danksagung einer Dissertation
Eine Danksagung ist ein Bestandteil der allermeisten Dissertationen. Zwar handelt es sich dabei nicht um einen verpflichtenden Textteil. Dennoch gibt es viele Gründe, der Doktorarbeit einen solchen hinzuzufügen. Aber was ist eine Danksagung? Wer sollte eine schreiben? Was muss man beachten? Dies wird im Folgenden erklärt.
Was ist eine Danksagung?
Bei einer Danksagung handelt es sich um einen kurzen Text, der den verpflichtenden Textteilen einer Dissertation meist vorangestellt wird. Im Wesentlichen dient sie dazu – wie ihr Name schon sagt – Dank auszusprechen. Weil dies eine sehr persönliche Angelegenheit ist, gibt es keine einheitlichen Regeln zur Gestaltung.
Vielmehr hat dieser Text eine persönliche Note. Er ist üblicherweise in der Ich-Form geschrieben. Er bietet neben dem Dank an Unterstützer Platz für all jene Hinweise, die das gewählte Thema nicht direkt betreffen. Das können beispielsweise interessante Ausführungen zu speziellen Hindernissen oder besonderen Ereignissen sein, die im Zuge der Forschungsarbeit aufgetreten sind.
Wer sollte eine Danksagung schreiben?
Das Verfassen einer Doktorarbeit ist ein langwieriger Prozess. In diesem langen Zeitraum arbeitet man in den meisten Fällen nicht nur allein. Vielmehr sind andere Personen involviert. Das sind beispielsweise Mitarbeiter von Forschungsinstituten, Bibliotheken, Archiven, Bildungseinrichtungen oder Unternehmen. Aber auch Personen, die zum Beispiel die Durchführung von Experimenten und dergleichen ermöglicht haben, sind für das Gelingen wichtig.
Man greift also beim Schreiben einer Doktorarbeit auf viele Ressourcen zurück. Um den Beitrag dieser Personen zu würdigen, sollte man eine Danksagung verfassen. Die notwendige Unterstützung, die man als Doktorand bekommen hat, wird auf diese Weise in das richtige Licht gerückt. Vor allem dann, wenn die Dissertation veröffentlicht wird, gehört sie zum sprichwörtlichen guten Ton.
Was muss man dabei beachten?
Bei einer Danksagung muss man nur wenige formale Gestaltungsrichtlinien beachten. Da sie zu den Vortexten gehört, stellt man sie der Doktorarbeit üblicherweise voran (vgl. Theisen 2013: 215). Das bedeutet, ihr Platz ist vor dem Inhaltsverzeichnis. Dementsprechend bekommt sie keine Seitenzahl.
Allerdings haben manche Institute davon abweichende Richtlinien. Auf die formale Gestaltung wird in den meisten Fällen sehr viel Wert gelegt. Daher sollte man sich in den Promotionsordnungen informieren. Auch die Homepages der Universitäten bieten diesbezüglich Informationen an, hier zum Beispiel die Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Ein weiterer wichtiger Punkt neben den formalen Richtlinien ist die Vollständigkeit. Man muss darauf Acht geben, keine involvierte Person zu vergessen. Des Weiteren macht man sich Gedanken über deren Rollen und folglich über die Reihenfolge, in der man sie erwähnt. Ein zusätzlicher Aspekt, den es zu beachten gilt, ist die Formulierung der Dankesworte.
Inhaltliche Bestandteile
Dieses Kapitel ist ein Überblick über die möglichen inhaltlichen Bestandteile. Da dieser Teil der Dissertation keinen bestimmten Regelungen unterliegt, können die Inhalte frei gewählt werden. Jede Danksagung ist daher individuell gestaltet. Inspiration bieten bereits veröffentlichte Danksagungen, die beispielsweise in online zugänglichen Doktorarbeiten zu finden sind. Diese können zum Beispiel über die Deutsche Nationalbibliothek abgerufen werden.
Persönlicher Bezug zum gewählten Thema
In einer Danksagung kann man den persönlichen Bezug zur Fragestellung darlegen. Man erklärt, weshalb das Thema persönlich wichtig ist und wieso man es gewählt hat (vgl. Stickel-Wolf/Wolf 2013: 250). So kann man etwas darüber berichten, dass Auslandaufenthalte oder Praktika das Thema angeregt haben. Diesen Teil der Danksagung kann man aber auch getrost weglassen. Man sollte hier in keinem Fall völlig subjektive Beweggründe à la „Schon als Kind, fand ich das Thema spannend“ aufführen.
Sachliche oder finanzielle Unterstützung bei der Dissertation
Das Verfassen einer Doktorarbeit ist nicht nur eine zeitlich aufwendige Arbeit. Vielmehr benötigt man – abhängig vom gewählten Thema – auch finanzielle Mittel. Viele Doktoranden stehen vor dem Problem, dass das Geld trotz eines Jobs nicht ausreicht. Zusätzlich haben sie dadurch zeitliche Schwierigkeiten: Arbeitet man genug, um ausreichend zu verdienen, fehlt oft die Zeit für die Doktorarbeit.
Deshalb bemühen sich viele Doktoranden um finanzielle Unterstützung. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Stipendium handeln. Außerdem können Gelder aus Forschungsfonds lukriert in Anspruch genommen werden. Zusätzlich können Unternehmen oder Stiftungen eine finanzielle Unterstützung gewähren, wenn das Thema für die jeweilige Institution interessant ist. Eine Hilfestellung ist auch eine Anstellung in einer relevanten Institution, beispielsweise als Assistent bzw. wissenschaftlicher Mitarbeiter. In solchen Fällen, ist es angemessen und wichtig, sich für die Unterstützung zu bedanken.
Zusätzlich kann man sich für die Bereitstellung von Räumlichkeiten – zum Beispiel für die Durchführung eines Experiments – bedanken. Auch Materialien, die zur Verfügung gestellt wurden, können in einer Danksagung erwähnt werden. Darüber hinaus ist Dank angebracht, wenn eine benötigte Abdruckerlaubnis für eine bestimmte Quelle seitens eines Verlages erteilt wurde (vgl. Theisen 2013: 217).
Intellektuelle Unterstützung: Kollegen und der Doktorvater
An dieser Stelle bietet es sich an, dem Doktorvater und dem Zweitbetreuer zu danken. Hierbei ist allerdings Taktgefühl gefragt. Schon so mancher hat es sich mit einem Betreuer verscherzt, in dem er absichtlich oder unabsichtlich euphemistisch Kritik geäußert hat. Mit Formulierungen wie „Ich danke meinem Doktorvater, dass er mir alle Freiheiten gelassen hat“ sollte man vorsichtig sein. Sie werden schnell als „Mein Doktorvater war für mich kaum zu erreichen und hat sich nie um mich gekümmert“ enttarnt.
Das Thema einer Dissertation zu präzisieren, kann ein schwieriges Unterfangen sein. Zum einen muss der bereits vorhandene Forschungsstand bekannt sein. Zum anderen benötigt man zum Formulieren einer interessanten Fragestellung Inspiration und Kreativität.
Brauchbare Anstöße und Anregungen bekommt man deshalb nicht nur von den Betreuern. Auch von Vortragenden, Dozenten oder aber im Alltag bekommt man Hinweise. Zudem bieten auch Tagungen, Konferenzen, Vorträge oder Symposien die Möglichkeit, auf interessante Fragen zu stoßen. Wenn also solche Inspirationen zur Fragestellung maßgeblich beigetragen haben, kann man dies erwähnen (vgl. Samac/Prenner/Schwetz 2014: 66).
Man sollte dies aber nicht übertreiben. Es hält sich das Gerücht, dass jemand, den man in der Danksagung erwähnt hat, die Arbeit nicht extern begutachten darf. Deshalb erwähnen manche Doktoranden alle Kollegen, die sie als Gutachter ausschließen wollen. Andere bedanken sich bei renommierten Kollegen, um ihr gutes Netzwerk zu betonen. Beides widerspricht dem guten Ton.
Die Bedingungen der Entstehung erwähnen
Manche Doktoranden finden bei der Bearbeitung ihres Themas spezielle Bedingungen vor. So kann es sein, dass man spezielle Archive oder Bibliotheken besuchen musste. Andere wiederum müssen viele Aufenthalte im Ausland absolvieren. All dies kann man in der Danksagung thematisieren. Außerdem kann man den Zeitrahmen erwähnen, in dem die Doktorarbeit entstanden ist (vgl. Franck 2004: 278).
Spezielle Schwierigkeiten nennen
In manchen Fällen stößt man bei der Ausarbeitung einer Dissertation auf besondere Hindernisse. Falls diese relevant sind, kann man sie in der Danksagung nennen. Dabei ist es egal, ob man sie überwinden konnte.
Solche Hindernisse können zum Beispiel Forschungsobjekte sein, zu denen man aus bestimmten Gründen keinen Zugang bekam. Außerdem kann es sich dabei um Befragungen handeln, für die man keine Genehmigung erhalten hat. Der Leser bekommt somit einen zusätzlichen Eindruck zur Entstehung der Doktorarbeit (vgl. Stickel-Wolf/Wolf 2013: 250).
Sich bei privaten Unterstützern bedanken
Ein wichtiger inhaltlicher Bestandteil ist das Nennen von Unterstützern. Damit sind zum Beispiel Personen mit speziellen Kenntnissen gemeint. Das können zum Beispiel seltene Fremdsprachen sein, die beim Erschließen von Quellen geholfen haben.
Darüber hinaus kann man jene Personen nennen, die bei abschließenden Arbeiten geholfen haben. Das können Grafiker sein, die schwierige Layouts umgesetzt haben. Auch den Korrektoren kann man für ihre Arbeit danken. Zusätzlich kann man Mitarbeitern des Verlages danken, der die Promotionsarbeit veröffentlichen wird (vgl. Samac/Prenner/Schwetz 2014: 66). An dieser Stelle danken viele ihren Partnern. Aber auch der Familie oder engen Freunden kann man danken. Sie habe vielleicht während der Promotionszeit emotionale Unterstützung gegeben oder einem zur Seite gestanden.
Obwohl die Danksagung nicht zu den verpflichtenden Textteilen gehört, nimmt sie eine wichtige Stellung ein. In einer Danksagung bringt man berechtigten Dank zum Ausdruck. Schließlich ist nahezu jeder Doktorand bei der Erstellung einer Doktorarbeit auf Unterstützung angewiesen. Des Weiteren bietet sie Platz für weitere interessante Ausführungen, welche quasi einen Blick hinter die Kulissen erlauben.
Literatur
Franck, Norbert (2004): Handbuch Wissenschaftliches Arbeiten, Frankfurt.
Samac, Klaus/Prenner, Monika/Schwetz, Herbert (2009): Die Bachelorarbeit an Universität und Fachhochschule, Wien.
Stickel-Wolf, Christine/Wolf, Joachim (2013): Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken – Erfolgreich studieren – gewusst wie! 7. Aufl. Wiesbaden.
Theisen, Manuel René (2013): Wissenschaftliches Arbeiten – Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit, München.