- Das gehört in das Fazit einer Dissertation
- Das Fazit ist kein Roman
- Arbeit zusammenfassen
- Fragestellung beantworten
- Grenzen der Dissertation
- Der eigenen Beitrag
- Sparsam mit Quellen
- Perspektiven für die Zukunft
- Den letzten Satz gut formulieren
- Argumente verknüpfen
- Literatur
Wenn Doktoranden beim Fazit einer Dissertation angelangt sind, dann haben sie einen großen Teil der Arbeit bereits geschafft. Nun heißt es, sich noch einmal motiviert an die Dissertation zu setzen: Vor allem beim Schluss ist Sorgfalt gefragt, da es besonders gründlich gelesen wird. Das Fazit sollte klar und prägnant sein – dafür reichen oft wenige Seiten. Beim Schreiben helfen die folgenden Tipps.
Das gehört in das Fazit einer Dissertation
Ein Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Dissertation zusammen. Dabei sollte man die Fragestellungen aus der Einleitung aufgreifen. Alle Fragen, die man dort aufgeworfen hat, sollte man nun klar beantworten können.
Wichtig ist dabei, die Resultate nicht nur zusammenzufassen, sondern auch zu diskutieren. Dazu gehört es, sich kritisch mit seiner eigenen Forschung auseinanderzusetzen. Dabei geht es auch darum, Grenzen und Perspektiven der gewählten Methode aufzuzeigen. Immer sollte man beim Schluss den eigenen Beitrag zur Forschung deutlich machen. (Wergen, 2015)
Das Fazit ist kein Roman
Viele Doktoranden sind unsicher, wie lang das Fazit eigentlich sein sollte. Die Vorgaben und Empfehlungen unterscheiden sich je nach Fachbereich und reichen von ein paar Seiten bis hin zu rund zehn Prozent der Arbeit. (Siehe etwa die Vorgaben der Universität Bochum). Letztlich sollte das Fazit zu kurz wie möglich und so lang wie nötig sein. Doktoranden sollten darin alle relevanten Aspekte darlegen. Dabei sollte man aber nicht ausschweifen. Es geht im Fazit darum, die wichtigsten Ergebnisse prägnant darzustellen und einzuordnen. Dafür reichen oft wenige Seiten.
Arbeit zusammenfassen
Das Fazit einer Dissertation enthält in der Regel eine kurze Zusammenfassung der Arbeit. Dabei sollten Studierende den Inhalt einzelner Kapitel nicht wörtlich wiedergeben, sondern je in ein bis drei Sätzen zusammenfassen und einordnen. (Stock, 2013)
Einige Prüfer wünschen allerdings separate Kapitel für Zusammenfassung und Fazit. Das sollten Doktoranden im Zweifelsfall mit ihrem Doktorvater abklären. Der Inhalt unterscheidet sich dadurch nicht: Er wird lediglich auf zwei Kapitel verteilt.
Fragestellung beantworten
Entscheidend für ein gutes Fazit ist, dass es tatsächlich alle Fragen explizit beantwortet, die man in der Einleitung gestellt hat. Falls Fragen offengeblieben sind, sollte man das im Fazit klar benennen und begründen. (Wergen, 2015)
Wichtig ist, im Fazit keine neuen Fragen mehr aufzuwerfen: Doktoraden sollten dort kein neues Fass mehr öffnen und neue Aspekte hinzufügen, sondern sich klar auf den Inhalt des Hauptteils und auf die Einleitung beziehen. (Gunzenhäuser, Haas, 2015).
Grenzen der Dissertation
Zu einem Fazit gehört es auch, sich kritisch mit der eigenen Methode auseinanderzusetzen. Doktoranden sollten dabei die Grenzen des eigenen Vorgehens aufzeigen. (Siehe dazu auch die Hinweise der Rubrecht-Karls-Universität Heidelberg). Dabei sollten sie sie selbstkritisch einräumen, was womöglich nicht so funktioniert hat, wie es geplant war.
Zugleich birgt dieser Teil der Arbeit Fallstricke: Doktoranden haben sich über Jahre mit dem Thema beschäftigt. Ihnen sind die Grenzen der eigenen Forschung völlig klar. Deshalb sollten sie diese aber nicht übermäßig herausstellen, sondern nur in wenigen Sätzen erwähnen.
Es ist ungünstig, sich seitenlang über die Grenzen der eigenen Arbeit zu ergehen. Das lenkt den Blick der Gutachter nur unnötig auf das, was die Arbeit nicht zu leisten vermochte.
Der eigenen Beitrag
Deutlich geschickter ist es, den Fokus auf den eigenen Beitrag zur Forschung zu richten. (Stock, 2013) Auch dies sollte natürlich nicht über mehrere Seiten hinweg geschehen. Aber Doktoranden sollten zeigen und einordnen, was sie erreicht haben.
Dazu gehört es auch, die Dissertation in einen übergeordneten Kontext zu stellen. Doktoranden sollten im Fazit noch einmal deutlich machen, dass und inwiefern ihre Dissertation für die Forschung relevant ist. (Karmasin, Ribing, 2017)
Sparsam mit Quellen
Doktoranden sollten sich in ihrem Fazit mit ihrer eigenen Arbeit auseinandersetzen. Deshalb ist das Fazit in der Regel kein geeigneter Ort für Quellen und Literaturangaben. Dort geht es um die eigenen Argumente – und nicht um den Rückgriff auf vorhandene Forschung. (Gunzenhäuser, Haas, 2015)
Es gibt Ausnahmen, bei denen es sinnvoll ist, sich im Fazit auf Quellen zu beziehen. Das gilt beispielsweise dann, wenn Doktoranden in ihrer Dissertation eine bestimmte Theorie untersucht haben, auf die sie sich nun wieder berufen.
Perspektiven für die Zukunft
Das Fazit sollte außerdem klar das Potenzial der Dissertation aufzeigen: Was folgt aus den Forschungsergebnissen für die Zukunft? Wie lässt sich weiter darauf aufbauen?
An dieser Stelle ist ein Hinweis auf weitere Forschungsfragen sinnvoll. Auch diese sollten allerdings nicht zu sehr ausufern. Schließlich geht es im Fazit um den Wert der eigenen Forschung und weniger um das, was noch offen ist.
Den letzten Satz gut formulieren
Manchmal ist es schwierig, im Fazit zu seinem guten Abschluss zu kommen. Dabei ist vor allem der letzte Satz wichtig: Er sollte keine Fragen mehr aufwerfen, sondern die Dissertation zu einem sinnvollen Schluss führen. (Karmasin, Ribing, 2017)
Eine eher ungünstige Vorgehensweise wäre es also, mit einem Satz auszusteigen, der ähnlich lautet wie: „Zu diesem Thema sollte noch weiter geforscht werden.“ Geschickter ist es, die Arbeit in einem Satz zusammenzufassen – so schwierig das vielleicht im ersten Moment klingt. Dafür bietet sich eine Formulierung an wie: „Insgesamt hat sich gezeigt“ oder „Insofern lässt sich aus den Ergebnissen schließen, dass…“
Argumente verknüpfen
Insgesamt geht es im Fazit der Dissertation darum, die Argumente geschickt miteinander zu verknüpfen. Dabei leisten Bindewörter einen guten Dienst. Geeignet sind zum Beispiel Formulierungen wie:
- Daraus folgt, dass…
- Insofern lässt sich folgern…
- Zwar / indessen / doch / obwohl / wohingegen / allerdings
- Weil / denn / infolgedessen / deswegen / somit / daher / folglich
- Darüber hinaus / zudem / außerdem
Doktoranden sollten ihr Fazit mit Sorgfalt schreiben. Außer den genannten Aspekten ist es wichtig, dass sie genügend Zeit einplanen, um es zu überarbeiten. Vor allem im Fazit ist es wichtig, dass die Sprache klar und der Inhalt gut verständlich ist. Doktoranden sollten sich also nicht scheuen, ihr Fazit mehrere Male zu überarbeiten oder sogar ganz neu zu schreiben. Dann haben sie eine gute Chance, ihre Dissertation elegant zu beenden.
Literatur
Gunzenhäuser, Randi /Haas, Erika (2015): Promovieren mit Plan: Ihr individueller Weg: von der Themensuche zum Doktortitel Taschenbuch, Wiesbaden.
Karmasin, Matthias /Ribing, Rainer (2017): Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten: Ein Leitfaden für Seminararbeiten, Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen, Stuttgart.
Stock, Steffen et al. (2013): Erfolgreich promovieren. Ein Ratgeber von Promovierten für Promovierende, Wiesbaden.
Wergen, Jutta (2015): Promotionsplanung und Exposee: Die ersten Schritte auf dem Weg zur Dissertation, Stuttgart.